MARTIN BECKER
JAN BORMANN
SABINE HELD
MANFRED KASSNER
MANFRED BODO KRÜGER
ERWIN LÖHR
BRIAN JOHN PARKER
ERIKA A. SCHÄFER
ROUL SCHNEIDER
CLAUDIA TERLUNEN
„They were given the choice of becoming kings or the king's messengers.
As it is with children, they all wanted to be queens.“
Foto: Alexander Pohl, Garrett in seinem Atelier in der Robertstr. Dortmund.
Performance: Garrett Anderson Williams,
“Das Japanische Multiple-Choice Verfahren”, Alte Zeche König Ludwig, Recklinghausen.1991
I. Jeder sucht nach einer Bedeutung, eine Absicht für sein Leben. Ein Mensch muss ein Mensch sein er muss einen Namen, Symbol, einen Stempel der Rückversicherung seiner Existenz haben. Er kann
nicht einfach sein, er kann nicht einfach existieren. Er ist unfähig ein Stadium der Nichtexistenz zu erhalten/-reichen. Existieren in der Nichtexistenz. Kommunizieren ohne ein Wort. Ein Satz der
Beschreibung. Eine Seite in der Bedeutung umgeschlagen und umkonstruiert zu sein, erreicht eine andere Bedeutung, welche nicht die Absicht des Autors war. Du greifst nach einem Verständnis des
Missverständnis. Du versuchst unter der Maske des Intellektes zu verstehen, und nachdem das Gesicht gefallen ist, wirst Du sagen: “Ich verstehe nicht!” Und dann bist Du missverstanden für etwas,
was nicht zu verstehen war. Ich sehe, dass du anfängst zu verstehen, anfängst Dir bewusst zu werden, dass Du nicht verstehst.
II. Sehend und die Augen Öffnend sah ich, dass ich blind war, geblendet durch Gedanken, die ursprünglich nicht meine waren. Es ist hart die Wahrheit zuzugeben, dass die Augen nicht sehen und nie
sahen. Ich bin getäuscht in Träumen in der Nacht. Getäuscht im Sehen in der Dunkelheit wo Licht sein sollte. Es ist diese Dunkelheit in der ich entdecke, fortfahre zu suchen, in Wahrheit, in der
Unzahl falscher Realitäten, dass natürliche Intelligenz durch Wissen zerstört wird. Du versuchst wieder zu verstehen, eine Bedeutung zu finden wo keine vorhanden ist. Wie gern würde ich mich auf
dieses Bett aus Nägeln legen wie an einen Strand, dem Nichts erlauben ganz Ich selbst zu sein. Ich bin manchmal intelligent und das ist meine Schuld. Meine Grösse ist blinde Dummheit, abhängig
von meiner unbewussten Fähigkeit. Ich umarme meine Ignoranz wie ein Geschenk; ein Weg durch die Fesseln meiner Intelligenz. Wir sind gefesselt und gehalten bei symbolischen Wahrnehmungen, einer
vorgegebenen Reihenfolge, ein Prozess eine Linie zu ziehen, die Zeit zu festigen und anzuhalten. Es ist dieses symbolische Sehvermögen, welches wir versuchen zu stören, in der Leidenschaft zu
sehen. Ich werde hier nicht stoppen, Ich werde fortfahren in meiner Träumerei. Ich finde ich kann alles tun durch Nichtstun, durch weniger Sein als ich bin. Ich könnte ein Lied singen, wenn ich
nicht singen könnte. Diese Gegensätze sind eine göttliche Ordnung – der Mensch machte Unsinn, begleitet durch die Annahme seiner Existenz. Ich fange an Sinn zu machen, zu kommunizieren und
Worte zu spezialisieren/spezifizieren. Jetzt wirst Du sagen: “Wie depressiv und emotional, wie subjektiv”. Nun werde ich mich auf dieses Bett aus Nägeln legen und Du wirst sehen wie jemand seine
Depression objektiv geniesst.
III. Jetzt bin ich Japaner, verstehst Du? – ich nicht. Zu verstehen, dass ich ein Japaner bin würde das grösste Missverständnis sein, Ich lüge und im gleichen Moment erzähle ich die Wahrheit.
Jemand interpretiert individuell die generelle Symbolik, und ist gefangen im Missverständnis. Dies ist die vergessene Form der Erleuchtung, der höchste Ursprung des Bewusstseins. In der Realität
gibt es nichts zu verstehen, nichts das man beim Namen nennen kann, welches schon einen Namen in der unausgesprochen Stille bekommen hat. Eine Rose ist keine Rose, ist keine Rose! Wir
kommunizieren. Wir missverstehen, Zusammen sind wir angekommen. Lasst uns alle auf das Bett aus Nägeln, des göttlichen Nichts, legen!